Neue Hoffnung bei Graft versus Host Disease - Studie in Nature Communications erschienen

Wissenschaftler des SFB 854 berichten im internationalen Fachjournal Nature Communications erstmals über einen möglichen neuen Therapieansatz für eine der am meisten gefürchteten Komplikationen nach einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSCT).

Die HSCT ermöglicht heutzutage eine effiziente Therapie vieler maligner Erkrankungen, zum Beispiel des blutbildenden Knochenmarks, zu denen unter anderem auch Leukämien gehören. Die HSCT führt aber häufig zu einer Erkrankung, die einer Autoimmunerkrankung des ganzen Körpers gleicht und gravierende und durchaus auch tödliche Folgen für die Patienten haben kann. Diese als „Graft versus Host Disease (GvHD)“ bekannte Erkrankung ist für einen großen Teil der Patienten nicht behandelbar. Die Autoren, die am Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie des Universitätsklinikums Magdeburg forschen, zeigen in ihrer Studie einen möglichen neuen Therapieansatz auf: die Gerinnungsprotease aktiviertes Protein C (aPC) kann diese gefährliche Reaktion stoppen.

Die aktuellen Ergebnisse basieren auf neuen Einblicken in die Regulation von Immunzellen. „Wir konnten erstmals zeigen, dass das Blutgerinnungssystem direkt die Immunantwort reguliert. Damit konnten wir einen neuen Mechanismus, durch den das Immunsystem kontrolliert wird, nachweisen. Wir denken, dass diese Ergebnisse die Grundlage für neue Therapien immunologischer Erkrankungen, wie der GvHD, sein könnten“, so Prof. Dr. med. Berend Isermann, Leiter der Studie und Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Pathobiochemie. „Diese Erkenntnisse ändern unser Verständnis des gesamten Gebietes drastisch, da wir einen neuen Mechanismus, der eine fehlgeleitete Immunantwort kontrollieren kann, nachweisen konnten“, sagt Dr. Satish Ranjan, Erstautor der Studie, der zusammen mit den Koautoren die experimentellen Arbeiten durchgeführt hat.